Gewerkschaftschronik
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Anzahl gefundene Artikel: 49

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 DatumOrtKapitelPersonenStichworteArtikel
16.08.2019 USA
Personen
Work
Toni Morrison
Lotta Suter
Nachruf
Volltext
Das Erbe der afroamerikanischen Schriftstellerin Toni Morrison. Hassrede ist Gewalt. Toni Morrison (1931 bis 2019) wusste, wie viel Schaden Hassprediger anrichten. Es gab sie schon vor Trump, den sozialen Medien oder der SVP. Heute ist das Werk der Nobelpreisträgerin aktueller denn je. Toni Morrison hat immer an die Kraft der Sprache geglaubt, an ihre Möglichkeiten und ihre Gefahren. In ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises 1993 sagte sie fast schon prophetisch: „Eine Sprache der Unterdrückung stellt Gewalt nicht nur dar; sie ist Gewalt. Sie zeigt nicht nur die Grenzen des Wissens auf; sie begrenzt Wissen. Die verschleiernde Sprache des Staates und die gekünstelte Sprache gedankenloser Medien. Die stolze, aber verkalkte Sprache der akademischen Welt und die auf Gebrauchswert fixierte Sprache der Naturwissenschaften. Die zersetzende Sprache einer Justiz ohne Ethik und auch die Sprache, die eigens für die Ausgrenzung von Minderheiten gemacht ist und ihren rassistischen Plunder mit literarischem Augenzwinkern präsentiert. All diese Sprachen müssen zurückgewiesen, verändert und blossgestellt werden.“ Ein gewaltiges Programm. Toni Morrison würde das laut lachend zugestehen. Von Selbstmitleid und Panikmache will sie hingegen nichts wissen. „Ich will nichts von eurem kleinen Leben wissen, okay.“ So eröffnete Toni Morrison zuweilen ihre Schreibseminare an Universitäten. Das tönt harscher, als es ist. Die berühmte Schriftstellerin hat sich stets für das Leben anderer (…). Lotta Suter.
Work online, 16.8.2019.
Personen > Suter Lotta. Toni Morrison. Nachruf. Work online, 2019-08-16.
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18.01.2019 USA
Löhne
Personen
Work
Lotta Suter
Mindestlöhne
Volltext
USA: Millionen Beschäftigte erhalten jetzt mehr Lohn. Und es geht eben doch! Good News: Fastfood-, Privatpflege- und Flughafenangestellte in New York erhalten jetzt einen Mindestlohn von 15 Dollar. Das ist doppelt so viel wie der nationale Mindestlohn. Welch turbulenter Jahresanfang für Millionen von Lohnabhängigen in den USA! Hunderttausende von Staatsangestellten in Washington DC und im ganzen Land erhalten zurzeit gar keinen Lohn. Weil Präsident Trump einen Teil der Regierungsgeschäfte stillgelegt hat, um seine mittelalterliche Mauer an der Grenze zu Mexiko zu ertrotzen. Derweil freuen sich in New York rund eine Million Beschäftigte im Fastfoodbereich, in der privaten Pflege oder am Flughafen über deutlich höhere Löhne. Denn der gesetzliche Mindestlohn ist hier soeben auf 15 Dollar pro Stunde erhöht worden. Das ist doppelt so viel wie vor fünf Jahren und fast dreimal so viel wie zu Beginn des Jahrtausends. Kaufkraft sinkt. Die Erfolgsgeschichte begann im November 2012, als in New York City ein paar Dutzend Fastfood-Angestellte auf die Strasse gingen, um existenzsichernde Löhne und das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung einzufordern (Work berichtete). Unter dem Schlagwort „Kämpft für 15 Dollar“ breitete sich der Arbeitskampf rasch und wirksam in andere Städte und US-Bundesstaaten aus. Heute gebe es „Fight for $15“-Ableger in über 300 Städten auf sechs Kontinenten, sagen die Initianten der ersten Stunde stolz. Zu Beginn wurde die Mindestlohnbewegung mit ihrer „überrissenen“ Forderung nicht bloss von Arbeitgeberseite belächelt. Auch linke und gewerkschaftsnahe Kreise (…). Lotta Suter.
Work online, 18.1.2019.
Personen > Suter Lotta. USA. Mindestlohn. Work online, 2019-01-18.
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31.08.2018 Schweiz
USA
Personen
Work
Michael Stötzel
Lotta Suter
Einbürgerung
Volltext
Lotta Suters Jahr 2017, in dem sie eine schwierige Entscheidung traf. Amerikanerin werden. Work-Autorin Lotta Suter wird US-Bürgerin. Über ihre Gründe hat sie im letzten Jahr ein Tagebuch geführt, das jetzt als Buch erscheint. Am 6.Juni 2017 kommt Lotta Suter das Stundengebet in den Sinn. Die meditative Besinnung in vielen Gesellschaften und Religionen, die den Alltag unterbrechen. Als sie daran denkt, ist knapp die Hälfte ihres „Tagebuchs einer Annäherung“ an ihre neue Heimat bereits geschrieben. Eine Heimat, die ihr gar nicht so neu ist: Mit Unterbrechungen lebt sie schon mehr als zwanzig Jahre in den USA Sie ist verheiratet mit einem Amerikaner, sie hat amerikanische Enkelinnen. Und plötzlich entscheidet sie, auch Bürgerin dieses Landes werden zu wollen. Darum drehen sich die meisten ihrer Überlegungen, ihrer Treffen und Gespräche im letzten Jahr, von denen sie berichtet. Und klar, im Mittelpunkt stehen dabei fast immer die neusten Grausamkeiten, Idiotien und Lügen des Donald Trump. Zweifel. Amerikanerin zu werden ist im Zeitalter seiner Präsidentschaft keine leichte Entscheidung. Jedenfalls nicht für eine. Lotta Suter, die nicht arm, die sehr gut gebildet, protestantisch, weiss und blond ist. Die keine Mexikanerin oder Syrerin ist und «nur» schweizerisch-amerikanische Doppelbürgerin werden will. Die sich also Zweifel leisten kann. Die Schönheit des weiten Landes und die Freundlichkeit und Zugänglichkeit so vieler ihrer Mitmenschen überwältigen sie. Sie hat Spass daran, sich an neuen kulturellen Eigenarten zu (…). Michael Stötzel.
Work 31.8.2018.
Personen > Stötzel Michael. Lotta Suter. Einbürgerung. Work, 2018.-08-31.
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29.06.2017 USA
Frauen
Personen
Work
Lotta Suter
Opposition
Rebellion
Volltext
Junge Feministinnen treiben in den Vereinigten Staaten den Anti-Trump-Protest an. Sie fordern eine andere Welt. Und zwar subito. Es waren Frauen, die einen Tag nach der Amtseinsetzung von Präsident Trump den grössten Protestmarsch der US-amerikanischen Geschichte organisierten. Rund vier Millionen Menschen, die meisten davon Frauen in selbstgestrickten, grell pinken „Pussyhats“, gingen am 21. Januar 2017 in rund 500 Städten der USA auf die Strasse. Die auffälligen rosa Wollkappen sind mittlerweile verschwunden. Doch nur, weil es für den Sommer luftigere Pussyhat- Modelle gibt. Solche aus Stroh oder im Lochmuster gehäkelt. Gründe zum Demonstrieren gibt es nämlich weiterhin: die leidige Grenzmauer zu Mexiko, das rassistische Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Staaten, gigantische Steuergeschenke an die Reichen, Repression gegen Immigrantinnen und Immigranten, ein asoziales neues Gesundheitsgesetz, Rückzug aus dem Pariser Klimaabkommen, Wiedereinführung des Abtreibungsverbots… Die Pläne der Trump- Regierung mögen im einzelnen wirr und grössenwahnsinnig sein, doch sie sind im grossen und ganzen verlässlich neoliberal. Massgeschneidert auf das eine Prozent der Superreichen. Und sie treffen Frauen und Minderheiten besonders hart. Machpolitik. Weniger privilegierte Frauen wissen aus Erfahrung, dass reaktionäre Politik unweigerlich auch Machopolitik ist. 94 Prozent aller schwarzen Frauen und 68 Prozent aller Latinas haben deshalb im (…). Lotta Suter.
Work online, 29.6.2017.
Personen > Suter Lotta. USA. Frauen. Opposition. Work, 29.6.2017.
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23.02.2017 Schweiz
Personen
WOZ
Bettina Dyttrich
Al Imfeld
Lotta Suter
Nachruf
Volkszählung
Volltext
Al Imfeld (1935-2017). Blitz und Liebe. Der Journalist, Schriftsteller, Agroexperte, Religionswissenschaftler und Alltagsseelsorger Al Imfeld ist kurz nach seinem 82. Geburtstag gestorben. Er hinterlässt Ideen und Geschichten voller Leben und Esprit. Gäbe es das Leben nach dem Tod, an das der geweihte Priester Imfeld im Übrigen nicht geglaubt hat, würde Al jetzt schmunzelnd dasitzen. Vielleicht schmauchte er wie in jüngeren Jahren eine Pfeife, oder er genehmigte sich seinen allabendlichen Whisky. Jedenfalls hätte es ihn gefreut, dass er seine Biografin ein letztes Mal zu überraschen vermochte. Denn sein Tod trifft mich unterwegs, on the road. Fernab von der reichen Lebensdokumentation, die sich im Lauf der Jahrzehnte bei mir angesammelt hat. Ich habe keinen Zugriff auf all die unveröffentlichten Texte, die mir Al Imfeld regelmässig zusandte. Und es fehlen mir auch seine kleinen Gedichtbändchen: Gedanken über dünnhäutige Elefanten oder schrille Sonnen, seine Mandalas oder seine „Reis Blues“ – Gedichte über Reis –, alles kleine Gesamtkunstwerke, die mir der vielseitige Schreiber Jahr für Jahr anlässlich seines gross und gemeinschaftlich gefeierten Geburtstags überreichte.Die Sturzgeburt. Al Imfeld würde mich ermuntern, sein Leben doch einfach aus dem Stegreif neu zu erfinden oder zu erzählen. Seine Geburt am 14. Januar 1935 im Spital von Lachen würde er vermutlich wieder dramatisch vorverlegen wollen. Das Ehepaar Imfeld, sie hochschwanger, unterwegs mit dem Velo auf tief verschneiter Strasse (…). Bettina Dyttrich, Lotta Suter.
WOZ, 23.2.2017.
Personen > Imfeld Al. Nachruf. WOZ, 2017-02-23.
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07.10.2016 Schweiz
CETA
Personen
TISA
TTIP
Work
Lotta Suter
TISA
TTIP
Volltext
TTIP, CETA, Tisa: Das versteckt sich hinter den Abkürzungen. Hässliche Geschwister. Drei grosse Handelsabkommen werden zurzeit von Regierungen in Europa und – direkt oder indirekt – auch der Schweiz verhandelt. TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) soll den Handel mit Gütern zwischen den USA und der EU neu regeln und die grösste Freihandelszone der Welt mit über 850‘000 Verbraucherinnen und Verbrauchern schaffen. Versprochen werden mehr Arbeitsplätze und ein höheres Bruttoinlandprodukt in beiden Wirtschaftszonen. Die Erfahrung mit ähnlichen Abkommen in anderen Weltregionen zeigt aber, dass TTIP eine Angleichung der ökologischen, sozialen und arbeitsrechtlichen Standards nach unten mit sich zieht. Die Nationalstaaten können keine eigenen Gesetze und Normen mehr beschliessen – weder beim Arbeitsrecht noch beim Datenschutz oder bei der Regelung von genetisch veränderten Saaten. Solche Bestimmungen würden als Handelshemmnis gesehen. Denn die Unternehmen erhalten unter TTIP einen weitreichenden Schutz ihrer Investitionen. Ein US-Konzern mit Gen-Saatgut könnte zum Beispiel wegen entgangener Profite gegen einen genskeptischen europäischen Staat klagen. Schiedsgericht wäre dann nicht ein öffentlichrechtliches Gericht, sondern ein aus Wirtschaftsanwälten zusammengesetzter Sondergerichtshof ohne Rekursmöglichkeiten. Dieser globalisierte Kapitalschutz ist ein zentraler Kern aller Freihandelsabkommen. TTIP wird seit mehr als drei Jahren verhandelt, und eine Einigung unter den Vertragspartnern ist nicht in Sicht. Die nächste US-Regierung wird das Abkommen (…). Lotta Suter
Work, 6.10.2016.
Personen > Suter Lotta. TISA. TTIP. Ceta. Work, 2016-10-07.
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07.10.2016 Schweiz
Personen
TISA
Work
Lotta Suter
Freihandelsabkommen
TISA
Volltext
Freihandelsabkommen: Die Politik verhandelt ihre eigene Abschaffung. Auf dem Weg zur kannibalischen Weltordnung. Die Abkommen TTIP, CETA und Tisa fordern freie Fahrt für die Multis: Weg mit Hindernissen für die Konzerne. Weg mit politischer Selbstbestimmung, Umweltschutz und Rechten am Arbeitsplatz. „Ohne uns“, sagen immer mehr Bürgerinnen und Bürger. Hunderttausende demonstrierten kürzlich in deutschen Städten gegen ein zunehmend undurchsichtiges und ungerechtes Weltwirtschaftssystem. Auch im Brüsseler Europaviertel regte sich Protest gegen die geplanten Wirtschaftsabkommen zwischen Europa und den USA beziehungsweise zwischen Europa und Kanada. Und in der Schweiz haben verschiedene Organisationen, darunter auch die Unia, für den 8. Oktober in Bern zur Kundgebung „Stop Tisa, TTIP & Co!“ aufgerufen. Der wachsende Widerstand gegen den schamlosen Ausverkauf der Welt verdankt sich jahrelanger harter Knochenarbeit von Gewerkschaften, grün-roten Parteien, Hilfswerken und Bürgerbewegungen. Denn es ist nicht einfach, gegen die komplizierten und geheim verhandelten internationalen Handelsverträge politisch zu mobilisieren. Und das ist von den Mächtigen genau so gewollt. Schnellstrasse zum Profit. Das Problem beginnt schon beim Namen. Freihandelsabkommen – das tönt doch gut! Weltoffen. Modern. Vielversprechend. Man sieht nicht auf den ersten Blick, dass hier die Freiheit der einen auf Kosten der andern ergattert wird. Doch „Freihandel“ heisst in der Praxis: Die Wirtschaft als Ganzes und besonders die grossen Multis gewinnen Handlungsspielraum; die öffentliche Hand, die Staaten, (…). Lotta Suter.
Work, 6.10.2016.
Personen > Suter Lotta. Freihandelsabkommen. Work, 2016-10-07.
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22.04.2016 USA
Löhne
Personen
Work
Lotta Suter
Mindestlöhne
Volltext
Kalifornien und New York erhöhen Mindestlohn auf 15 Dollar. Endlich mehr Geld für 9 Millionen Werktätige. Ein Fünftel der US-Bevölkerung lebt neu in einer Wirtschaftszone, die einen 15-Dollar-Stundenlohn garantiert. Ein grosser Erfolg für die kämpferische „Fight for 15“-Bewegung. Mit einem Federstrich haben die Gouverneure der Staaten Kalifornien und New York Anfang April rund 60 Millionen Menschen in die 15-Dollar-Mindestlohn-Ökonomie gehievt. Das ist ein Fünftel der US-Bevölkerung. Rund 9 Millionen Werktätige werden direkt von diesem Gesetz profitieren. Damit ist der Kampf von ein paar Fastfood-Angestellten für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes im politischen Mainstream der USA angelangt. Zwei Drittel der Bevölkerung befürworten heute einen Mindestlohn von 15 Dollar in der Stunde. Diese Forderung hat die Demokratische Partei der USA auf Druck von links auch in ihre offizielle Wahlplattform 2016 aufgenommen. Vorbereiter Los Angeles. Los Angeles (LA), die zweitgrösste Stadt der USA, beschloss den 15-Dollar-Mindestlohn bereits vor einem Jahr. Ein Team der University of California in Berkeley hat die Auswirkungen studiert und sagt: Für mehr als eine halbe Million Arbeitende oder 40 Prozent der Beschäftigten von LA bedeutet der neue Mindestlohn eine Gehaltserhöhung. Insgesamt 2,4 Milliarden Dollar werden so nach unten umverteilt werden. 80 Prozent der Angestellten, die vom 15-Dollar-Mindestlohn profitieren, sind nicht Weisse, sondern Latinos oder afro-amerikanische Frauen und Männer. (…). Lotta Suter.
Work, 22.4.2016.
Personen > Suter Lotta. USA. Mindestlohn. Work, 2016-04-22.
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22.04.2016 USA
Löhne
Personen
Work
Lotta Suter
Mindestlöhne
Streik
Volltext
Mindestlohn: Zuerst streikten die Fastfood-Angestellten. Gerade mal 200 Fastfood-Angestellte streikten Ende November 2012 in New York gegen ihre miesen Arbeitsbedingungen. Doch das war der zündende Funken für eine starke Bewegung. 60‘000 Personen gingen Mitte April dieses Jahres in Atlanta, New York, Boston, Los Angeles und zweihundert weiteren US-Städten auf die Strasse und forderten einen Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde. Der „Fight for 15“ löste auch internationale Proteste gegen Hungerlöhne aus, etwa in Brasilien, Neuseeland und England. Zielscheibe. In den USA haben sich die Streiks und Proteste dieses Jahr auf die rund 14‘000 Geschäfte von McDonald's konzentriert. Der Grosskonzern ist für die Löhne und Arbeitsbedingungen in der Fastfood-Industrie massgebend. Und fast die Hälfte der Wenigverdienenden arbeiten im Fastfood-Gewerbe. Neben einem 15-Dollar-Stundenlohn fordern die Streikenden auch ein allgemeines Recht auf gewerkschaftliche Organisation. Auch andere Niedriglohnsektoren in den USA sind gewerkschaftlich schwach organisiert. (…). Lotta Suter.
Work, 22.4.2016.
Personen > Suter Lotta. USA. Mindestlöhne. Streik. Work, 2016-04-22.
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20.08.2015 Schweiz
Faschismus
Personen
Work
Lotta Suter
Demagogie
Volltext
Verhöhnung und Verachtung haben in der Politik Hochkonjunktur. Maulhelden der Macht. Angeber wie Donald Trump, Silvio Berlusconi oder Toni Bortoluzzi sind keine echten Helden. Und werden doch bejubelt. Wieso eigentlich? „Gaggi, Bisi, Furz. Arschloch!“ Kleine Kinder sind von solchen Ausdrücken hell begeistert. „Schmutzige Wörter“ sind ein wirkungsvoller Tabubruch. Ein kleiner Aufstand gegen die Übermacht der Erwachsenen. Die meisten wachsen über diese Füdli-Phase schnell hinaus. Aber nicht alle. Vor allem nicht zornige weisse Männer mit Macht. Italiens Cavaliere Silvio Berlusconi zum Beispiel blufft noch als alter Mann wie ein kleiner Bub mit seinem Pimmel. Und hat auch sonst die Allmachtsphantasien eines Dreikäsehochs, etwa wenn er sich hinstellt und sagt: „Ich bin der Jesus Christus der Politik.“ Der Schweizer Bischof Vitus Huonder gehört ebenfalls zu diesem Verein kindisch brutaler Maulhelden, wenn er unter dem Schutz der Bibel urteilt, Schwule gehörten mit dem Tode bestraft und „ihr Blut soll auf sie kommen“. Da wirkt sein Gesinnungsgenosse, der Zürcher SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi, fast schon mild, wenn er zum Thema Homosexualität von sich gibt, gleichgeschlechtliche Paare hätten einen „Hirnlappen, der verkehrt läuft“. Doch das ist gerade typisch für die Politpolterer: Sobald einer noch extremer redet, gehört der Extremist schon zur moderaten Mitte. (...). Lotta Suter.
Work online, 20.8.2015.
Personen > Suter Lotta. Demagogie. Wahlen. Work online, 20.8.2015
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07.02.2014 Schweiz
Frauen
Personen
SVP
Work
Lotta Suter
Schwangerschaftsabbruch
Volltext

Der Sündenfall. Es geht nicht ums Geld. Denn die Schwangerschaftsabbrüche machen gerade mal 0,03 Prozent der Schweizer Gesundheitskosten aus. Die Initianten aus der Ecke der SVP und die religiösen Fundamentalisten zielen aufs Ganze! In ihrem Visier stehen das Selbstbestimmungsrecht der Frauen sowie Gleichberechtigung und Solidarität in unserer Gesellschaft. Gebärzwang. 2002 wurde die Fristenlösung (generelle Straffreiheit für Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen) in der Schweiz mit grosser Mehrheit beschlossen. Daran ist nicht zu rütteln. Aber die Abtreibungsgegnerinnen und -gegner zupfen und zerren und zwängeln weiter. Der aktuell vorgeschlagene Kostenausschluss bei den Krankenkassen soll wenigstens die mittellosen Frauen zum Austragen ihrer ungewollten Schwangerschaft zwingen. Also jene Frauen, die sich die Kosten für den Eingriff nicht aus eigener Tasche leisten können. Ein besonderes Augenmerk richten die Initianten auf die Ausländerinnen, da diese ihrer Meinung nach besonders verantwortungslos abtreiben. Lotta Suter.

Work online, 7.2.2014.
Personen > Suter Lotta. Schwangerschaftsabbruch. Abstimmung. Work. 2014-02-07.

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01.03.2013 Schweiz
GBI Schweiz
Initiativen Schweiz
Migration
Personen
SGB
Work
Lotta Suter
Ausländerfeindlichkeit
Mitenand-Initiative
Nationalismus
Saisonarbeit
Volltext

Schweizer Gewerkschaften: Von der Abschottung zur Öffnung. Das neue Mitenand. Die Schweizer Gewerkschaften gingen einen langen Weg: von der Abwehr der Fremdarbeiter zum Kampf für die Rechte aller Lohnabhängigen. „Gegen Migrantinnen und Migranten zu hetzen ist unschweizerisch“ „Fremdenfeindlichkeit ist ein negativer Standortfaktor“. „Die Schweiz wäre ohne die tatkräftige Unterstützung von MigrantInnen nicht, was sie ist.“ Solche Sätze fallen an einer Medienkonferenz der Unia im August 2011. Die grösste Gewerkschaft der Schweiz bekämpfte die Fremdenfeindlichkeit in diesem Wahljahr mit ihrer Gegenkampagne „Ohne uns keine Schweiz. Stop Fremdenfeindlichkeit!“. (...).  Lotta Suter.

Work, 1.3.2013.
Migration > Saisonarbeiterstatut. Gewerkschaften. 2013-03-01.

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01.03.2013 Schweiz
Emigranten
Personen
SVP
Work
Lotta Suter
Ecopop-Initiative
Nationalismus
Rassismus
Überfremdung
Volltext

Zuwanderung: Das steckt hinter der Panikmache von rechts bis grünliberal. „Niemand lebt mehr im Heididorf“. Immer mehr Menschen, immer mehr Fremde, immer weniger Schweiz: So sieht das Schreckensszenario aus mit dem nicht nur die SVP gerne Angst und Politik machen. Ist die Schweiz wirklich in Gefahr? Work sprach mit dem Migrationsexperten Gianni d’Amato (50). Work: Gianni D'Amato, seit 1968 gab es in der Schweiz rund ein Dutzend Volksinitiativen zum Thema Überfremdung und Überbevölkerung. Allein im letzten Jahr wurden zwei solche Vorstösse eingereicht. Einer von der SVP, der andere von der überparteilichen Ecopop. Ist die Schweiz in Gefahr? Gianni D'Amato: Die Bedrohung von aussen ist ein Klassiker der schweizerischen Innenpolitik. (...).  Lotta Suter.

Work, 1.3.2013.
Work > Migration. Ökologie. Work 2013-03-01.

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01.03.2013 Schweiz
Emigranten
Personen
SVP
Work
Lotta Suter
Ausländerfeindlichkeit
Ecopop-Initiative
Nationalismus
Rassismus
Überfremdung
Volltext

Kein Schnee von gestern. Die beiden lnitiativen „Gegen die Masseneinwanderung“ und „Stop der Überbevölkerung“ wollen die Schweiz von gestern. Oder vielmehr von vorgestern. Ein einig Volk von Brüdern. Die Matten grün, der Schnee jungfräulich weiss und jeder Schweizer ein Bergler. Sie vergessen, dass selbst zur „alten Schweiz“ der Gotthardtransittunnel gehörte. „Man wusste sich verknüpft mit der Welt“, wie Literaturprofessor Peter von Matt 2009 in seiner 1.-August-Rede auf dem Rütli sagte. Überfremdung. Nicht alle begrüssten diese Verknüpfung. Der Zürcher Armenvogt Carl Alfred Schmid sah um 1900 die städtische Sozialfürsorge vom Ansturm besitzloser Ausländerfamilien bedroht. (...). Lotta Suter.

Work, 1.3.2013.
Personen > Suter Lotta. Migration. Nationalismus. 2013-03-01.

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14.02.2013 Schweiz
Blick
Personen
Work
Lotta Suter
Blick
Faschismus
Redaktion
Volltext

Der neue Chef beim „Blick“ ist eine Chefin: Die Luzernerin Andrea Bleicher (39). Star des Tages. Die grösste Boulevardzeitung der Schweiz wechselt ihre Führung fast so oft aus wie die Pin-up-Girls auf der Titelseite. Seit kurzem ist der „Blick“ in weiblicher Hand. Ad interim, zumindest. Das erste Mal seit Gründung der Boulevardzeitung vor 54 Jahren. Doch keine Angst: das barbusige „Seite-1-Girl“ bleibt uns erhalten. Das hat die neue Chefredaktorin bereits versprochen.“Ich mache die Zeitung ja nicht für mich, sondern für die Leser“, sagte Andrea Bleicher im Gespräch mit der „Sonntagszeitung“. Ausserdem würden die Frauen ja nicht gezwungen, so zu posieren. (...). Lotta Suter.

Work online, 14.2.2013.
Personen > Suter Lotta. Blick. Redaktion. 2013-02-15.doc.

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16.11.2012 USA
Gewerkschaften
Personen
Work
Lotta Suter
Arbeitsgesetz
Reichtumssteuer
Sans-Papiers
Vermögenssteuer
Volltext

Barack Obamas zweite Chance: Das verlangen die Gewerkschaften. Sogar die konservative US-Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ musste am Tag nach Barack Obamas Wiederwahl zähneknirschend zugeben: „Die politische Kraft der Gewerkschaften ist immer noch beträchtlich.“ Prompt riefen die Gewerkschaften in etwa 100 Städten der USA zu Protestkundgebungen auf. Angesichts der Defizitdiskussion im US-Kongress und der drohenden Kürzungen im Staatshaushalt forderten die Lohnabhängigen von Regierung und Parlament: (...). Lotta Suter.

Work. Freitag, 16.11.2012.
Gewerkschaften > Gewerkschaften USA. Programm. Work, 16.11.2012.

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16.11.2012 USA
Gewerkschaften
Personen
Wahlen
Work
Lotta Suter
Präsident
Volltext

US-Präsident Barack Obama wiedergewählt: Die Gewerkschaften waren seine Geheimwaffe. Der Sieg des realen Amerika. 5 Milliarden Dollar haben die US-Wahlen 2012 gekostet. Doch ausschlaggebend für Barack Obamas Sieg war schliesslich nicht das grosse Geld, sondern die Mobilisierung der kleinen Leute. Präsident Barack Obama hat seinen Konkurrenten Mitt Romney überraschend deutlich geschlagen. Am Sieg der Demokraten gibt es nichts zu rütteln. Auch wenn konservative Stimmen nun lästern, ein solch linkes Volk sei gar nicht reif für die Demokratie. (...). Lotta Suter.

Work. Freitag, 16.11.2012.
Gewerkschaften > Gewerkschaften USA. Präsidentenwahl. 16.11.2012.

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05.10.2012 Norwegen
Frauen
Personen
Work
Lotta Suter
Gleichberechtigung
Gleichstellung
Volltext

Frauenquoten: Derzeit heftig diskutiert in Europa,, in Bern und in der FdP. Die Frauen werden sichtbarer. Funktionieren Frauenquoten? Ja, je strikter, desto besser. Das zeigen auch die Erfahrungen im Quoten-Pionierland Norwegen. Kürzlich beschloss die Stadt Bern als erste Gemeinde der Schweiz eine verbindliche Geschlechterquote: Mindestens jede dritte Führungsposition in der Stadtverwaltung muss künftig von einer Frau besetzt sein (siehe „Kusano lässt nicht locker“, Work 5.10.2012). Natürlich war die SVP-Fraktion total gegen diese „erzwungene Gleichstellung“. Doch auch der sozialdemokratische Stadtpräsident Alexander Tschäppät sträubte sich erst gegen die „starren Vorgaben“. (...). Lotta Suter.

Work. Freitag, 5.10.2012.
Frauen >  Gleichstellung Frauen. Work. 5.10.2012.doc.

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06.07.2012 Schweiz
Gesundheitsschutz
Personen
Work
Franco Cavalli
Lotta Suter
Nachtarbeit
Volltext

Neue Studie beweist: Nachtschicht ist krebserregend. Krebs ist eine hochpolitische Krankheit. Das sagte der Tessiner Onkologe und Linkspolitiker Franco Cavalli im grossen Work-Gespräch in der letzten Work-Ausgabe. Denn Krebs ist nicht bloss Schicksal. Krebs hat auch viel mit unserer Lebensweise (Rauchen! usw.), mit der Umweltverschmutzung und mit ungesunden Arbeitsbedingungen zu tun. Vor kurzem erst erklärte  die  Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Dieselabgase eindeutig krebserregend seien. (...). Lotta Suter.

Work. Freitag, 6.7.2012.
Personen > Cavalli Franco. Nachtarbeit. 6.7.2012.doc.

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06.07.2012 Schweiz
MEM-Industrie
Personen
Unia Schweiz
Wirtschaftspolitik
Work
Corrado Pardini
Lotta Suter
GAV
Industrialisierung
Programm
Sozialpartnerschaft
Volltext
Unia-Industriechef Corrado Pardini fordert: „Die Schweiz darf nicht nur auf den Finanzsektor setzen“. Unia-Sektorleiter Corrado Pardini erklärt im Work-Interview, wie und warum eine neue Schweizer Industrie-   Politik Hunderttausende Arbeitsplätze garantieren wird. Work: Corrado Pardini, geht der neue Industrie-Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche (Mem) auch die Verkäuferin oder den Maurer etwas an? (...). Mit Foto. Lotta Suter, Interview.

 
Work. Freitag, 6.7.2012.
Personen > Pardini Corrado. Industrialisierung. 2012-07-06.doc.

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14.06.2012 Bern
BS Kanton
Schweiz
Frauen
Personen
SVP
Work
Lea Kusano
Lotta Suter
Frauentag
Gleichberechtigung
Schwangerschaftsabbruch
Volltext
14. Juni 2012: Die Zeit für langfädige Erklärungen zur Gleichberechtigung der Frau ist abgelaufen. Achtung, Pilotin am Steuer! Kurz vor dem Abheben beschwerte sich offenbar kürzlich ein Flugpassagier in Brasilien lautstark darüber, dass der Chef im Cockpit ausnahmsweise eine Chefin war. „Ich fliege doch nicht mit einer Frau am Steuer! lärmte er. Was tun? Den Schreihals ignorieren? Ihm geduldig erklären, dass Frauen genauso gut fliegen können wie Männer? Die Flugkapitänin nutzte ihre Entscheidungsbefugnis für eine dritte Möglichkeit: (...). Lotta Suter.

 

Work. Freitag, 8.6.2012.
Frauen > Gleichstellung. Lotta Suter. 2012-06-08.doc.

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19.04.2012 Schweiz
Initiativen Schweiz
Löhne
Personen
SGB
Lotta Suter
Rolf Zimmermann
Grundeinkommen
Mindestlohn
Volltext

Grundeinkommen und Gewerkschaften. „Vollbeschäftigung bleibt das Ziel“. Rolf Zimmermann, Zentralsekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds, warnt, ein bedingungsloses Grundeinkommen gefährde die sozialpolitischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. (...). Interview Lotta Suter.

WOZ. Donnerstag, 19.4.2012.
SGB > Grundeinkommen. 2012-04-19.doc.

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29.03.2012 Zürich
Frauen
Personen
SGB
Dore Heim
Lotta Suter
Gleichstellung
Gleichstellungsbüro
Männer
Volltext

Durch den Monat mit Dore Heim. Teil 5. Braucht es denn wirklich einen Männerbeauftragten? Dore Heim findet, dass die Welt noch immer von Männern geprägt ist, und bleibt deshalb Feministin. Ein Gespräch über angeblich postfeministische Zeiten, männliche Gleichstellungsbeauftragte und ihre Zukunft beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund. (...). Lotta Suter Interview, Ursula Häne Foto.

WOZ. Donnerstag, 2012-03-29.
Personen > Heim Dore. Männer. 2012-03-29.doc.

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22.03.2012 Zürich
Frauen
Personen
WOZ
Dore Heim
Lotta Suter
Burka
Gleichstellung
Migranten
Volltext

Durch den Monat mit Dore Heim. Teil 4. Wo stossen Sie an die Grenzen Ihrer Toleranz? Dore Heim setzt beim Thema „Zwangsheirat“ eher auf Beratung als auf Paragrafen. Ein Gespräch über Kopftücher, kulturelle Identitäten und familiäre Zwänge, denen Jugendliche mit Migrationshintergrund ausgesetzt sind. (...).
Lotta Suter Interview, Ursula Häne Foto.

WOZ. Donnerstag, 2012-03-22.
Personen > Heim Dore. Migration. 2012-03-22.doc.

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15.03.2012 Zürich
Frauen
Personen
WOZ
Dore Heim
Lotta Suter
Frauenlöhne
Mindestlöhne
Volltext

Durch den Monat mit Dore Heim. Teil 3. Sollten wir alle eine Bildungsrente erhalten? Nicht die Arbeit geht aus, sondern die Gesellschaft will für notwendige Arbeit im Sozialbereich nicht mehr bezahlen. Dabei wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen durchaus sinnvoll, meint Dore Heim. (...). Mit Foto von Dore Heim.
Lotta Suter Interview, Ursula Häne Foto.

WOZ. Donnerstag, 2012-03-15.
Personen > Heim Dore. Frauen. Löhne. 2012-03-15.doc.

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